• Die Region

    Der Strand von Zacharo

    Der Strand in Zacharo

    Allen, die auch nur ein einziges Mal in Zacharo waren, kommt bei der Erwähnung des Namens zuallererst der Strand in Erinnerung. Gelegen in der Bucht von Kyparissia ist er Teil der schier endlosen Sandküste der Präfektur Ilia am Ionischen Meer. Der Begriff „endlos“ ist nicht übertrieben, denn während die Strände Griechenlands sich meistens über einige hundert Meter erstrecken, reicht der Strand von Zacharo soweit das Auge reicht. Der Begriff „Strand von Zacharo“ ist relativ, denn wegen des ununterbrochenen Strandverlaufs kann niemand genau sagen, wo der eine aufhört und der nächste anfängt.

    Seitdem in Griechenland jeweils zu Beginn des Sommers die „ Blaue Flagge“ für den schönsten Strand verliehen wird, erhält Zacharo alljährlich diese Auszeichnung und gilt daher mit seinem glasklaren Wasser, und dem endlosen, goldenen Sandstrand als eine der bekanntesten Strandregionen Griechenlands. Jeden Sommer zieht sie eine große Menge sowohl griechischer als auch ausländischer Touristen an, die hier die Sonne genießen, im ruhigen Wasser baden oder Wassersport betreiben können.

    Das Bestechende dieses Strandes ist jedoch die Tatsache, dass er trotz seines hohen Bekanntheitsgrades nie so überfüllt ist, wie es andernorts in Griechenland zu beobachten ist. Man kann an den zentralen und belebten Strandabschnitten von Zacharo oder Kakovatos baden gehen, wo neben der Strandbar auch Sonnenschirme und Liegen zur Verfügung stehen oder einen der ruhigeren Strandabschnitte auswählen, wie etwa Bischinokampos (in der Nähe der Palm Apartments), Neochori oder Giannitsochori. Selbstverständlich gibt es für diejenigen, die Ruhe und Einsamkeit vorziehen, unzählige Plätze, an denen man abseits jeglichen Trubels die Sonne und das Meer genießen kann. Die endlosen Kilometer unseres Strandes bieten für jeden Geschmack etwas.

    Kaiafas

    Der Kaiafas See, angesehen aus der Seite der Bädern. Das kleine Eiland der Heiligen Katharina ist im Zentrum zu sehen, vom Pinienwald umringt.

    Der Kaiafas See, angesehen aus der Seite der Bädern. Das kleine Eiland der Heiligen Katharina ist im Zentrum zu sehen, vom Pinienwald umringt.

    Ein weiterer Grund für die Berühmtheit Zacharos ist zweifellos Kaiafas, ein Gebiet 2 km nördlich der Stadt, in dem der gleichnamige See zu Füßen des Lapithas-Berges liegt. Es ist eine Landschaft, die auf einmalige Weise See, Gebirge, Pinienwald und Strand auf engstem Raum vereint.

    Der Überlieferung nach wurde die Gegend nach dem Hohenpriester Kaiphas benannt, der maßgeblich an der Verurteilung Jesu beteiligt war. Kaiphas soll bei einer Schiffsreise in einen Sturm geraten und notgedrungen in der hiesigen Gegend vor Anker gegangen sein. Er wusch sich mit dem Wasser der am See entspringenden Quelle. Seitdem soll das Seewasser seinen charakteristischen Schwefelgeruch haben. Einer älteren Überlieferung zufolge entstand der Geruch dadurch, dass der Zentaur Nessos eine Wunde in ihrem Wasser wusch, die ihm durch einen Pfeil des Herakles zugefügt worden war. Am wahrscheinlichsten ist jedoch die Benennung nach der Nymphe Kaliapheia, die zusammen mit ihren beiden Gefährtinnen Pegäa und Iase in der Grotte der Anigriden gewohnt haben soll, in der die Quelle entspringt.

    Die Quelle und das Bad sind seit dem Altertum für ihre Heilkraft bekannt. In der Nähe der Quellen gab es Opferstätten, an denen die Kranken den Nymphen huldigten und um Heilung baten. Das Heilbad wird bis heute genutzt, da das Wasser Linderung bei Muskel-Knochen-, Haut- und Lungenkrankheiten schafft. Die Höhle wurde entsprechend ausgebaut und dient als Thermalbad, das jeden Sommer gut frequentiert ist. In zweihundert Meter Entfernung befindet sich die Geraniaquelle, deren Wasser bei Leber- und Nierenleiden hilft.

    Das Becken des Sees entstand im 6. Jh. v.Chr. durch ein Erdbeben, das eine Senkung des Bodens verursachte. Mit einer Länge von 3 km und einer Breite von 500-600m erstreckt er sich über eine Fläche von ca. 150 Hektar. Im See leben Fische, Schildkröten und Aale und jeden Winter machen zahlreiche Arten von Zugvögeln hier Zwischenstation auf ihrem Flug nach Süden. Im See liegt das kleine Eiland der Heiligen Katharina, auf dem sich die Gebäude der Griechischen Zentrale für Fremdenverkehr befinden. Von dort fährt auch ein kleines Ausflugsboot ab, das regelmäßig eine Rundfahrt über den See anbietet.

    Während der Sommermonate dient der See auch als Trainingslager für Ruderer oder Wasserskiläufer und zur Durchführung von dementsprechenden Wettkämpfen. Den Beginn machte dabei 1997 der Europäische Wasserskiwettkampf. Aufgrund der idealen Bedingungen (windgeschützt, mit geringem Wellengang und mildem Klima auch im Winter) gilt der See als ideal für See- und Wassersport.

    Der alte Turm auf dem Strand von Kaiafas

    Der alte Turm auf dem Strand von Kaiafas

    Kaiafas ist ein zauberhafter Landstrich, dessen Einmaligkeit sich manifestiert, wohin der Blick auch fällt. Er wird beherrscht vom Bergmassiv des Lapithas, an dessen Hängen man auf jahrhundertealten Fußpfaden wandern kann. Der See selber ist von einem weithin berühmten Pinienhain umgeben, dem trotz der verheerenden Brände im Sommer 2007 etwas von seiner Schönheit erhalten blieb und der dem Spaziergänger im Schatten seiner Bäume das Gefühl der Entspannung und Naturverbundenheit vermittelt.

    Die Schönheit von Kaiafas beschränkt sich jedoch nicht nur auf die Seeufer. Zu Fuß gelangt der Besucher von dem kleinen Eiland der Heiligen Katharina über die Nationalstraße und die Eisenbahnlinie hinweg im Schatten hoher Pinien in die Dünen. Auf der Anhöhe der Dünen erhebt sich die Ruine eines alten Wachtturmes, der als Schutz vor Pirateneinfällen diente. Überschreitet man den höchsten Punkt der Düne, erschließt sich einem der wunderbare Blick auf den endlosen Strand von Kaiafas, der allein durch seine Naturbelassenheit besticht. Der Besuch dort sollte bis zum Abend ausgedehnt werden, denn der Sonnenuntergang mit seinem wechselnden Farbenspiel ist atemberaubend und zählt zu den schönsten in ganz Griechenland.

    Die Neda

    Die Besucher können sich erfrischen beim Schwimmen in den naturell geformten Lagunen an der Basis den Wasserfällen.

    Die Besucher können sich erfrischen beim Schwimmen in den naturell geformten Lagunen an der Basis den Wasserfällen.

    Die Neda ist der einzige Fluss Griechenlands mit weiblichem Namen. Sie bildet die natürliche Grenze zwischen den Präfekturen Ilia und Messinia. Sie entspringt am Berg Lykeo in Messinia und mündet nach 32 km bei dem Dörfchen Elaia in den Golf von Kyparissia ins Ionische Meer.

    Ihren Namen verdankt sie der Nymphe Neda, die der arkadischen Mythologie zufolge gemeinsam mit ihren Gefährtinnen, den Nymphen Thisoa und Agno auf Befehl der Göttin Rea den neugeborenen Zeus großzogen, um ihn vor dem Zorn seines Vaters Kronos zu schützen.

    Der Fluss selber sowie auch die Schlucht, durch die er sich zieht, waren bis vor kurzem noch unerforschter Teil der griechischen Natur und sind bisher noch fast jungfräulich mit sehr geringen Spuren menschlichen Eingriffs. Wer auch immer die Neda besichtigt, ist beeindruckt von ihrer Schönheit. Die Hänge der Schlucht sind dicht bewachsen mit hydrophilen Pflanzen. Jahrhundertealte Platanen und Eichen erheben sich über dem hellgrünen Flusslauf. Schattige Waldstücke mit Pappeln, wilden Haselsträuchern, Walnussbäumen und Zypressen laden mit ihrem Vogelgezwitscher den Wanderer zum Ausruhen ein. Die Schlucht bietet Lebensraum für Fischotter, Füchse, seltene Reptilien und viele Vogelarten. Über dem Wasser tummeln sich Schmetterlinge und Libellen. An vielen Stellen ist die Schlucht von imposanten Felsen überschattet und entlang des Flusslaufs gibt es drei Wasserfälle.

    Die Neda ist von Mai bis September begehbar, wenn der Wasserstand niedrig ist. Viele Besucher versuchen, zu dieser Zeit den Flusslauf zu Fuß zu erkunden. Die Wagemutigsten durchqueren die gesamte Schlucht, wozu Zeit, Vorsicht und selbstverständlich entsprechende Bekleidung und Ausrüstung notwendig sind. Der Fußmarsch führt zeitweise durch die brennende Sonne, dann wieder durch das stürmische Flussbett oder durch Engstellen und manchenteils kommt man nur schwimmend vorwärts. Zur Erfrischung kann man natürlich jederzeit in das eiskalte Wasser springen oder in den kleinen Lagunen baden, zu denen sich der Flusslauf an den Wasserfällen ausbreitet.

    Die steinerne Brücke in Neda

    Die steinerne Brücke in Neda

    Es gibt verschiedene Zugänge zur Schlucht. Der verkehrsgünstigste liegt bei dem Dorf Platania, von dem aus man auf behauenen Felsstufen hinunter bis zum Fluss gehen kann und sich einer nahezu märchenhaften Szenerie gegenüber sieht: man steht am ersten und eindrucksvollsten der Wasserfälle, der ca. 50m hinabstürzt. Etwas oberhalb steht die Kapelle der Heiligen Mutter Gottes am Felsen und darüber ist die kleine Grotte, in der der Überlieferung nach die wundertätige Ikone gefunden wurde. Ein Stück weiter, bevor der Fluss einen weiteren Wasserfall bildet, führt eine steinerne Bogenbrücke zum anderen Ufer.

    Ca. 600 m weiter lohnt es sich, die Stomio-Höhle zu erkunden, durch die der Fluss seinen Weg gebahnt hat. Sie bildet einen natürlichen Tunnel, in den das Wasser mit starker Strömung eintritt, um am anderen Ende in den Nebenfluss Pamissos überzugehen. Im Inneren der Höhle herrscht eine fast unwirkliche Atmosphäre mit Stalaktiten, dem Plätschern des herabtropfenden Wassers, dem Dämmerlicht der wenigen einfallenden Sonnenstrahlen und den Fledermäusen und Wildtauben, die die Höhlenwände bewohnen. Den Wanderer erfasst leichte Beklommenheit auch angesichts der Tatsache, dass die Höhle nur schwimmend zu durchqueren ist. Nicht ohne Grund hielten die Griechen die Stomio-Höhle für einen Eingang zum Hades.

    Alle, die weitergehen, treffen nach ca. einer halben Stunde Fußmarsch auf den dritten Wasserfall. Im weiteren Verlauf öffnet sich die Schlucht und die Neda fließt durch sanftere Hügellandschaft mit ausgedehnte Feldern und Pflanzungen bis zu ihrer Mündung ins Ionische Meer.

    Aigiannakis

    Neugeborene Caretta-Caretta Schildkrötten auf ihre erste Reise aus dem Nest ans Meer.

    Neugeborene Caretta-Caretta Schildkrötten auf ihre erste Reise aus dem Nest ans Meer.

    Nur 15km weiter südlich von den Palmapartments an der Grenze der Präfekturen Ilia und Messinia liegt der Strand von Agiannakis, ein schöner Küstenstrich mit einem großen Kiefernhain, Sanddünen und klarem, blauen Wasser. Es handelt sich hier um den zweitwichtigsten Niststrand der Caretta-Caretta am Mittelmeer. Diese Tatsache ist allein aus ökologischer Sicht sehr wichtig, denn von den 7 Arten von Meeresschildkröten auf der Welt sind nur drei im Mittelmeerraum vertreten und von diesen 3 ist die Caretta-Caretta die einzige, die in Griechenland nistet.

    Hier, zum südlichen Teil des Golfs von Kyparissia kommen die weiblichen Schildkröten zur Eiablage (die männlichen kehren fast nie ans Festland zurück). Eine Schildkröte legt alle 2-4 Jahre Eier ab. Sie geht an Land, gräbt ihr Nest in den Sand und legt 80- 120 Eier ab ( dies passiert 2-3 Mal während des Sommers ), geht wieder ins Wasser zurück und überlässt die Nester ihrem Schicksal.

    Zwei Monate später schlüpfen die kleinen Schildkröten, kommen aber nur nachts aus ihren Nestern. Nur ihr Instinkt und nicht etwa die Führung eines älteren Tieres führt sie zum Meer. Als Orientierung dient ihnen dabei die Reflexion der Sterne und des Mondes an der Wasseroberfläche. Dieser Vorgang ist sehr wichtig, denn die Erinnerung an diesen ersten „Ausgang“ gestattet es den Jungtieren, sich zu orientieren und später als ausgewachsene Tiere wieder an denselben Niststrand zurückzukehren. Die Meeresschildkröten kehren zur Eiablage immer an den Strand zurück, an dem sie selber geschlüpft sind.

    Am Strand von Agiannakis hat der Verein zum Schutz der Meeresschildkröte ARCHELON im Gebäude des alten Bahnhofs ein Informationszentrum Präsentationsraum und Aufklärungsmaterial über die Karetta Karetta vom Schlüpfen bis zur Reife eingerichtet. Freiwillige Mitarbeiter des Vereins überwachen den Sandstrand von Agiannakis und sichern die Gelege ab.

    Außer ihrer natürlichen Schönheit bietet die Gegend aber auch genügend Sehenswürdigkeiten für denjenigen, der seinen Badeurlaub mit seinen archäologischen Interessen verbinden möchte.

    Olympia

    Ansicht des Stadions im alten Olympia: man kann die Tribüne der Richtern im Zentrum sehen

    Ansicht des Stadions im alten Olympia: man kann die Tribüne der Richtern im Zentrum sehen

    Im Westen der Peloponnes, ca. 25 km von Zacharo entfernt, liegt einer der berühmtesten Orte der Welt: das antike Olympia, das zurecht als Wiege unserer Kultur bezeichnet wird. Im Altertum war Olympia gemeinsam mit Delphi das größte religiöse Heiligtum Griechenlands. Seine Berühmtheit erlangte es jedoch eher als Geburtsstätte der Olympischen Spiele.

    Viele Mythen weben sich um den Ursprung der Olympischen Spiele. Am wahrscheinlichsten ist, dass die erste Olympiade 776 v. Chr. in der Folge eines Friedensvertrages zwischen Elis und Sparta veranstaltet wurde. Wie auch immer die Wahrheit aussah, wichtig ist einzig und allein die Tatsache, dass eine kleine Stadt in einem relativ abgelegenen Teil Griechenlands alle 4 Jahre Zentrum der damals bekannten Welt war: Tausende von Menschen kamen zusammen, um die Wettkämpfe zu verfolgen, zu denen sich die Elite der Sportler aus ganz Griechenland einfand. Sogar Nichtgriechen durften den Wettkämpfen beiwohnen, allerdings nur als Zuschauer.

    Die Bedeutung, die den Wettkämpfen beigemessen wurde, zeigt sich dadurch, dass einerseits für die Dauer der Spiele Waffenstillstand zwischen im Krieg befindlichen Städten herrschte, der strengstens respektiert wurde und dass außerdem der Vierjahresrhythmus der Olympiade als panhellenische Grundeinheit der Zeitrechnung galt.

    Zu seiner größten Blüte gelangte das antike Olympia im 4.Jh. v.Chr., einer Zeit der intensiven Bautätigkeit. Die bestehenden Gebäude wurden verbessert und neue überdachte Räumlichkeiten für die stetig wachsende Zahl von Athleten und Besuchern geschaffen. Obwohl die Wettkämpfe im Laufe der Zeit ihren religiösen Charakter zugunsten einer rein sportlichen Bedeutung einbüßten, hielt die Bautätigkeit unter Philipp dem II. von Makedonien und seinem Sohn, Alexander dem Großen, und auch in den folgenden Jahrhunderten, in denen Griechenland unter römischer Oberherrschaft stand. Die Überreste vieler Gebäude sind bis heute erhalten: Die Ausgrabungen begannen 1829 unter Führung französischer Archäologen, die später vom Deutschen Archäologischen Institut abgelöst wurden, das bis heute die Ausgrabungsarbeiten fortsetzt. Die jüngsten Grabungen sollen das Hippodrom der Stadt ans Licht bringen.

    Museum vom alten Olympia: der westliche Giebel des Zeustempels

    Museum vom alten Olympia: der westliche Giebel des Zeustempels

    Der Heilige Bezirk von Olympia erstreckt sich über die südlichen Ausläufer des bewaldeten Kronos-Hügels, die eingebettet sind zwischen den Flüssen Alfios und Kladeos. Im Altertum war das Tal zwischen den beiden Flüssen bewachsen mit wilden Olivenbäumen, Pappeln, Eichen, Pinien und Platanen, die dem Heiligen Bezirk seinen Namen gaben: Altis (ngr. Alsos: Hain). Innerhalb seiner Umfassungsmauer befanden sich die wichtigsten religiösen Gebäude und Opferstätten. Außerhalb der Umfassungsmauer standen die Wirtschaftsgebäude, d.h. die Wohnhäuser der Priester, die Thermen, das Gymnasion und die Gästehäuser.

    Der Besucher kann heute im Grabungsgelände von Olympia umherwandern und die jahrtausendealte Geschichte von allen Seiten auf sich einwirken lassen. Ein Besuch im Stadion ist obligatorisch. Dessen Länge (212,45 m) wurde der Überlieferung nach von Herakles selbst festgelegt, der als Maß 600 Mal die Länge seiner Fußsohle ansetzte. Nach dem Durchschreiten der Echohalle, die ihren Namen der vollendeten Akustik des Gebäudes verdankt, und des gewölbten Durchgangs zum Stadion, der einzig den Athleten, Preisrichtern und Helden vorbehalten war, betritt der Besucher das Stadion, in dem die Wettkämpfe stattfanden und denen bis zu 45.000 Zuschauer beiwohnen konnten.

    Zu den wichtigsten Bauwerken, die man in Olympia besichtigen kann, zählen:

    • der Zeustempel, das eindrucksvollste Bauwerk an der besten Stelle der Altis mit den Abmessungen 64,12 x 27,68 m und einer Höhe von 20,25 m. Die aus Elfenbein und Gold Statue Zeus, ein der 7 Wundern der alten Welt, befand sich im Inneren des Tempels.
    • der Heratempel, an dem die Hermes-Statue des Praxiteles gefunden wurde und an dessen Altar alle vier Jahre das Olympische Feuer entzündet wird.
    • das Gymnasion, in denen die Athleten für die Disziplinen trainierten, die viel Raum benötigten, wie etwa Lauf, Diskuswurf oder Speerwurf.
    • die Palästra, in der Ringkampf, Faustkampf oder Weitsprung trainiert wurde.
    • die Werkstatt des Pheidias, des berühmten Bildhauers.
    • das Philippeion, das von Philipp II. nach der Schlacht von Chaironeia erbaut wurde.
    • das Leonidaion, das als Gästehaus für die offiziellen Besucher diente.
    • die Zannesbasen ( gr. Pluralform des Namens „Zeus“), 16 Basen zur Aufstellung von bronzenen Zeusbildern. Ihre Anfertigung wurde von den Strafgeldern bezahlt, die im Falle eines Betrugs bei den Wettkämpfen entrichtet werden mussten. Die Statuen sollten als abschreckendes Beispiel dienen.

    Gegenüber dem Grabungsareal liegt das Museum von Olympia. Hier gibt es ein detailliertes Rekonstruktionsmodell des Heiligen Bezirks zur Zeit seiner Blüte sowie natürlich eine Vielzahl eindrucksvoller Ausstellungsstücke. Die berühmtesten darunter sind der Hermes des Praxiteles, die Nike des Paionios, Zeus und Ganymed, Figuren aus der Firstbekrönung des Zeustempels und der Helm des Miltiades (sog. Illyrischer Helm). Weiterhin gibt es eine große Anzahl von Gefäßen, Idolen, Schmuckstücken, Gebrauchsgegenständen der Athleten u.a..

    Epikourios Apollonas (Der Apollontempel von Bassä)

    Der Apollontempel von Bassä, vorher dem Aufstellen der Schutzüberdachung

    Der Apollontempel von Bassä, vorher dem Aufstellen der Schutzüberdachung

    In einer Entfernung von 45 km von den Palmapartments und einer Höhe von 1.130 m liegt der Apollontempel von Bassä. Er wurde dem Gott Apollon von den Einwohnern des antiken Phigaleia gewidmet zum Dank für die Errettung vor einer Seuche. Er beherrscht den Bergipfel Kotilio, der wiederum Teil des Bergmassivs Lykaion ist, einer Heiligen Stätte der Arkadier.

    Der Tempel ist eines der meisterhaftesten und besterhaltenen Bauwerke der klassischen Antike. Außerdem ist der Tempel das erste Denkmal, das 1986 als Weltkulturerbe unter den Schutz der UNESCO gestellt wurde. Erbaut zwischen 420 und 400 wird er von Pausanias dem Architekten Iktinos zugeschrieben, der zur Bauhütte des Parthenontempels in Athen gehörte.

    Errichtet an der Stelle eines älteren Tempels, vereinigt er auf einzigartige Weise archaische und klassische Architekturelemente. Es handelt sich um einen dorischen Ringhallentempel (14,5 x 38,24 m), in dessen Konstruktion auch ionische und korinthische Stilelemente eingeflossen sind. Zu betonen ist, dass die Säulen des Säulenganges zum ersten Mal in der Architektur- und Kunstgeschichte korinthische Kapitelle aufweisen. Der Tempel hat zudem eine außergewöhnliche Nord-Süd-Ausrichtung, die allem Anschein nach auf lokalen Verehrungstraditionen basiert. Die Analogie der Säulen( 6 x 15) entspricht nicht der zu der damaligen Zeit üblichen 6 x 13-Analogie, sondern folgt offensichtlich den Proportionen des Apollontempel von Delphi.

    Der ununterbrochen umlaufende Fries war 31 m lang und befindet sich seit 1814 im British Museum in London. Dargestellt sind darauf die Kämpfe der Athener mit den Amazonen und der Zentauren mit den Lapithen. Bildhauer des Frieses war möglicherweise Paionios, der auch die berühmte Nike-Statue in Olympia erschaffen hat.

    Als Baumaterial diente der lokale Kalkstein. Zum Schutz vor weiterer Korrosion, vor Erderschütterungen und dem menschlichen Eingriff ist der Tempel heute durch Stahlverstrebungen abgestützt und mit einem Zelt abgedeckt, bis die Restaurierungsarbeiten abgeschlossen sind.

    Die antike Samia (Samiko)

    Die Steinmauer von antiken Samia

    Die Steinmauer von antiken Samia

    Im Norden des Sees von Kaiafas liegt die archäologische Stätte von Kato Samiko, die identifiziert wird mit einer antiken Stadt, die in den Quellen verschiedentlich als Makistos, Arini und Samia erwähnt wird. In strategisch günstiger Lage überschaut sie die gesamte Ebene von Samiko und kontrolliert den antiken Verbindungsweg zwischen der nordwestlichen Peloponnes und der Elischen Trifilia bzw. dem westlichen Messenien. Darum wurde und wird sie von den Einheimischen „Kleidi“ - der Schlüssel – genannt. Der Überlieferung nach wurde die Stadt in vorhomerischer Zeit von Neleus, dem Vater des Nestors, des Königs von Pylos, erbaut. Sie war Zentrum des ersten Städtebundes, der minyschen Hexapolis, zu der auch „Aipy, die Wohlgebaute“ gehörte, die Homer zufolge am Troischen Feldzug teilnahm.

    Die Ausgrabungsstätte umfasst eine prähistorische und eine klassische Akropolis. Die prähistorische Akropolis liegt auf dem Bergsattell des „Schlüssels“ in 180m Höhe, ist von zyklopischen Polygonalmauer eingefasst, die 1908 ans Licht kamen. Jüngere Grabungen brachten 1954 eine Grabstätte zutage, in dem Gefäße aus mittelhelladischer und mykenischer Zeit gefunden wurden. Das Ergebnis der jüngsten Grabung in den 80er Jahren waren weitere 4 Grabstätten sowie ein Kuppelgrab. Dies führte zu der Annahme, dass die mykenischen Erbauer zum gleichen Stamm wie die Mittelhelladier gehörten.

    Die klassische Akropolis liegt in den Hängen des Lapithas-Massivs. Hier sind die Überreste einer starken, trapezförmig angelegten Befestigungsmauer mit einer Länge von 1500 m zu sehen. Vier Toröffnungen sind in die Mauer eingelassen und von innen ist sie verstärkt durch große rechteckige Türme, deren besterhaltener noch eine Höhe von 5 m aufweist. Im inneren Bereich befinden sich die Überreste vieler Gebäude. Erst kürzlich wurden die Fundamente eines großen, länglichen Gebäudes ausgegraben, dessen Dach von Säulen getragen wurde und wahrscheinlich öffentlichen Charakter hatte.

    In der Region wurde Poseidon verehrt. Nach ihm wurde ein kleiner Hain „Samiako Poseideion“ benannt. Dies verleitete möglicherweise den antiken Geographen Strabon dazu, die Gegend um das antike Samiko mit Nestors Pylos zu identifizieren, denn „am Strand von Pylos ging Telemach von Ithaka kommend an Land und traf die Einwohner von Pylos dabei an, wie sie schwarze Stiere im Heiligtum des Poseidon opferten“.

    Das antike Lepreo

    Der Tempel der Göttin Demeter: Grundriß

    Der Tempel der Göttin Demeter: Grundriß

    Das antike Lepreo war eine Stadt im südlichen Teil der Elischen Trifilia und lag auf dem Bergrücken der westlichen Ausläufer des Minthi-Gebirges, oberhalb der modernen gleichnamigen Gemeinde. Herodot erwähnt sie als Mitglied der Minyschen Hexapolis von Trifilia. Kallimachos zufolge bewohnten bis dahin die Kaukonen die Region. Als Gründer der Stadt gilt Lepreos, der Sohn des Pyrgeas. Pyrgeas wurde von Herakles zu einem dreiteiligen Wettkampf herausgefordert: sie sollten sich zunächst im Diskuswurf messen, danach soviel Wasser wie möglich aus einem Bottich trinken und zum Schluss sollte jeder von ihnen ein ganzes Rind aufessen. Herakles gewann die ersten beiden Prüfungen und Lepreos die dritte. Im Siegestaumel forderte Lepreos den Helden Herakles zu einem letzten Zweikampf heraus und kam dabei zu Tode.

    Die Stadt existierte von prähistorischer Zeit bis in die byzantinische Epoche. Ihre Blütezeit erlebte sie während der klassischen und der hellenistischen Epoche, in der sie Hauptstadt der Provinz Trifilia war. Strabon beschreibt Lepreo als „blühende Stadt“, die die fruchtbare Ebene der Provinz entlang der damals noch schiffbaren Neda regierte. Die Hügel ringsherum um die Ebene sorgten zudem für ein mildes Klima.

    Das Gebiet von Lepreo scheint seit dem Neolithikum besiedelt gewesen zu sein. In der prähistorischen Siedlung, deren Akropolis bei Ausgrabungen zu Tage trat, wurden Bodenschätze abgebaut und sie hatte enge Verbindungen zur Ägäis. Es wurden Gebäude auf einem Areal von 5000 q.m. ausgegraben und Überreste von Kopfsteinpflaster gefunden, die offensichtlich zu einer Straße gehörten.

    Die Akropolis der klassischen und hellenistischen Epoche lag auf einer Anhöhe nördlich des heutigen Dorfes und hatte einen atemberaubenden Blick auf den Golf von Kyparissia. Ihre Schutzmauer ist in gut erhaltenem Zustand und zeugt von der Blüte der Stadt in diesen Epochen. Sie ist mit sehr sorgfältig gemauert und mit quadratischen Türmen bewehrt. Im Innenbereich sind Gebäudereste erhalten, ein großer Altar und ein klassischer dorischer Ringhallentempel, der laut Pausanias der Demeter geweiht war.

    Lepreo hatte eine führende Rolle unter den Städten der antiken Trifilia inne, denn es kontrollierte die Verbindungswege zwischen Elis, Messenien und Arkadien. Es stellte die Hauptmacht im Widerstand gegen den Druck der Nachbarprovinzen. Der härteste Gegner war hierbei Elis, dessen Streben nach Übernahme der Stadt Lepreo schließlich zum offenen Kampf mit den Spartiaten führte. Diese fielen Ende des 5. Jhs. in Elis ein und verwüsteten es. 200 Lepreaten kämpften bei Plataies und ihre Namen wurden in die Zeusstatue in Olympia und in den Dreifuß von Delphi eingehauen.

    Wenn auch im Niedergang befindlich existierte die Stadt Lepreo bis mindestens 170 n. Chr. Zu Lebzeiten des Pausanias und auch noch in byzantinischer Zeit. Allgemein wird angenommen, dass die Stadt bei Piratenüberfällen und Barbareneinfällen in den Jahren 800-1000 n. Chr. geplündert und verwüstet wurde.

    © Copyright 2010-2014 PALM Apartments. Alle Rechte vorbehalten.
    Nach oben